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Malaria Risikoprävention für sicheres Reisen

Die Geschichte der Malaria ist faszinierend, weil es sie schon so lange gibt und sie viele Aspekte der modernen Gesellschaft geprägt hat. Ein Blick auf die Geschichte der Malaria ist aber auch tröstlich, weil er uns zeigt, wie weit wir gekommen sind. Wir wissen heute viel mehr über die Krankheit, ihre Übertragung und ihre Behandlung.

Malaria Risikoprävention für sicheres Reisen

Die Geschichte der Malaria ist faszinierend, weil es sie schon so lange gibt und sie viele Aspekte der modernen Gesellschaft geprägt hat. Ein Blick auf die Geschichte der Malaria ist aber auch tröstlich, weil er uns zeigt, wie weit wir gekommen sind. Wir wissen heute viel mehr über die Krankheit, ihre Übertragung und ihre Behandlung.

Foto: Katharina Burri

 

Die meisten beliebten Urlaubsziele liegen an Orten mit warmem Wetter und das ist auch verständlich! Wer würde sich schon lieber in eine Jacke einmummeln und frieren, wenn man sich in der Sonne entspannen und schwimmen gehen kann? 

Aber vor allem feucht-warmes Sommerwetter bringt auch Mücken mit sich und dabei muss man sofort an zehn Mückenstiche denken, nachdem man nur ein paar Minuten draussen war. Es ist wirklich schwierig, das warme Wetter zu geniessen, wenn die Mücken sich über einen hermachen und rote Beulen und ständigen Juckreiz zurücklassen!

Abgesehen von dem unaufhörlichen Juckreiz, der nicht verschwinden will, gibt es aber noch etwas anderes, worüber man sich bei Mückenstichen Sorgen machen muss: Malaria.

Was ist Malaria?

Malaria ist eine ernste Krankheit, die durch einen Parasiten verursacht wird, der vor allem Mücken befällt. Wenn also eine Mücke mit Malaria einen Menschen sticht, kann sie den Parasiten übertragen. Als ob ein normaler Mückenstich nicht schon genug wäre!

Das ist aber nicht irgendeine Mücke; Malaria kann nur von der weiblichen Anopheles-Mücke übertragen werden, welche von der Abend- bis zur Morgendämmerung sticht. Und selbst dann muss sie sich erst bei einer infizierte Person mit Malaria angesteckt haben.

 

Da der Malariaparasit die roten Blutkörperchen infiziert, kann er auch übertragen werden durch:

 

  • Bluttransfusionen
  • gemeinsam benutzte Nadeln oder Spritzen, die mit Malaria kontaminiert sind
  • Organtransplantationen
  • oder von der Mutter auf das ungeborene Kind vor oder während der Entbindung 

Die Stechmücke ist also nicht der einzige Überträger von Malaria. Dazu kommt: Malaria kann manchmal tödlich sein. Deshalb ist es wichtig, die Symptome zu kennen, zu wissen, wo Malaria am häufigsten übertragen wird und was Sie tun können, um sie zu verhindern.

 

Die Geschichte der Malaria

Leider ist die Geschichte der Malaria lang, was vor allem daran liegt, dass es so schwierig ist, sie vollständig auszurotten. Der Malariaparasit ist ein schlaues kleines Ding, das sich schnell anpasst und seine Form verändert, sobald es jemanden infiziert. Aus diesem Grund gibt es Malaria schon seit Tausenden von Jahren. Darstellungen von Malaria wurden auf Tontafeln aus Mesopotamien aus der Zeit von 8000 bis 2000 v. Chr. gefunden! Auch berühmte Autoren wie Homer und Aristoteles erwähnten Malaria in ihren Werken. Historiker:innen vermuten sogar, dass die tödlichste Form der Malaria, die sogenannte Falciparum-Malaria, zum Fall Roms beigetragen hat. Auch heute noch leben 40% der Weltbevölkerung in Gebieten, in denen Malaria übertragen wird.

 

Der Name Malaria kommt von mal'aria, was "schlechte Luft" bedeutet. Heute wissen wir, dass sich Malaria nicht über die Luft verbreitet, aber der Name ist geblieben. Erst 1897 wurden Moskitos zum ersten Mal mit Malaria in Verbindung gebracht, und 1902 wussten wir, wie Malaria in der Mücke wächst und sich vermehrt, sobald sie Blut aufgenommen hat.

Genauso wie sich unser Verständnis von Malaria drastisch verändert hat, haben sich auch die Methoden zur Behandlung der Krankheit verändert.

 

Vor der Entwicklung von Malariamitteln wurden natürliche Präventionsmethoden eingesetzt. Chinin ist ein pharmazeutischer Wirkstoff, der aus der bitteren Rinde eines in Südamerika beheimateten Hochgebirgsbaums gewonnen wird. Die Behandlung mit dieser Rinde wurde erstmals in den 1600er Jahren beobachtet. In den 1820er Jahren wurde Chinin aus der Rinde isoliert und wurde zu einem beliebten Mittel gegen Fieber auf der ganzen Welt.

Trotz seiner langen Geschichte ist Chinin auch heute noch ein wirksames Malariamittel! 

 

Noch interessanter ist jedoch, dass das Getränk Gin & Tonic auf diese Behandlung zurückgeht. Chinin wurde normalerweise in Tonic Water getrunken, das aber bitter schmeckte. Um das Getränk bekömmlicher zu machen, fügten indische Offiziere Anfang des 19. Jahrhunderts eine Mischung aus Wasser, Gin, Zucker und Limette hinzu und schufen damit das, was wir heute Gin & Tonic nennen. Und ja, Tonic Waters enthalten immer noch Chinin, wenn auch meist nur in geringer Menge.

 

Symptome der Malaria


Eine Malariainfektion kann sehr krank machen und folgende Symptome verursachen:

  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Muskelschmerzen

Es ist wichtig zu wissen, dass Malaria zwar von Mensch zu Mensch übertragen werden kann, dies aber nicht wie bei einer Erkältung oder einer Grippe erfolgt. Malaria breitet sich nur aus, wenn infiziertes Blut mit anderem Blut in Berührung kommt. Wenn Sie also neben einer malariakranken Person sitzten, kann die Krankheit nicht auf sie übertragen werden.

 

Malariasymptome treten in der Regel zehn Tage bis vier Wochen nach der Infektion auf. Manchmal kann es aber auch einige Monate dauern, bis erste Symptome auftreten, was die Suche nach der Infektionsquelle schwierig machen kann. Wenn Sie also nach einer Reise in ein Malariarisikogebiet eines der oben genannten Symptome bemerken -sei dies sofort oder erst Monate später- sollten Sie sofort eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Es ist entscheidend, die Diagnose anhand eines Bluttests rasch zu stellen, und die Behandlung unverzüglich zu beginnen. Damit können ein schwerer Verlauf und Komplikationen verhindert werden.

 

Malaria-Risikogebiete


Malaria tritt am häufigsten in wärmeren Regionen auf, einschliesslich tropischer und subtropischer Länder. Das liegt daran, dass sich die Anopheles-Mücke bei hohen Temperaturen wohl fühlt und gut vermehrt. Wer hätte gedacht, dass Sie jemals etwas mit einer Mücke gemeinsam haben würden!

 

Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie überprüfen, ob Ihr Reiseziel auf der Liste der Risikogebiete von Healthy Travel steht. Wenn Sie in ein Hochrisikogebiet reisen, sollten Sie besonders vorsichtig sein, um Malaria zu verhindern.

 

Wie man Malaria vorbeugt

Wenn Sie in ein Gebiet reisen, in dem ein hohes Malariarisiko besteht, ist es wichtig, angemessen vorbereitet zu sein. Die folgenden drei Tipps sind die besten Möglichkeiten, um Mückenstiche und Malariainfektionen zu verhindern. Weitere Tipps finden Sie unter Healthy Travel.

 

Malariamedikamente

Eine Methode, um Malaria vorzubeugen, ist die Einnahme von Malariamitteln. Sie werden vor, während und nach der Reise eingenommen, um den Körper auf die Reise vorzubereiten. Der Ort, an den Sie reisen, kann sich auf die Art der Medikamente auswirken. Auch Kinder können Malariamedikamente einnehmen. In der Regel sind in diesen jedoch eine andere Art von Wirkstoff enthalten und Kinder nehmen eine andere Dosis. Deshalb sollten Sie sich vor einer Reise mit Kindern unbedingt beraten lassen

 

Mückenschutzmittel mit DEET

Während Malariamedikamente einen inneren Schutz bieten, bietet das Aufsprühen von Mückenschutzmitteln auf alle unbedeckten Hautstellen eine äussere Form des Schutzes. Achten Sie darauf, dass Sie Mückenschutzmittel mit Diethyltoluamid (DEET) verwenden, um den besten Schutz zu gewährleisten.

 

Lange Kleidung

Je mehr Haut Sie zeigen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, von einer Mücke gestochen zu werden. Achten Sie also darauf, dass Sie Ihre Haut nachts mit langen Ärmeln, Socken und langen Hosen schützten.

 

Schützen Sie sich vor Malaria

Je früher Sie sich gegen Malaria behandeln lassen, desto besser. Wenn Sie sich in einem Malariagebiet aufhalten oder aufgehalten haben und sich krank fühlen, sollten Sie unverzüglich eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Malaria ist eine gefährliche Krankheit, die tödlich verlaufen kann, für die es aber Behandlungen gibt. Für diese Behandlungen werden verschreibungspflichtige Medikamente benötigt. Mit den richtigen Medikamenten können Sie sich von Malaria heilen.

Die Geschichte der Malaria ist faszinierend, weil es sie schon so lange gibt und sie viele Aspekte der modernen Gesellschaft geprägt hat (ja wir meinen dich, Gin & Tonic). Ein Blick auf die Geschichte der Malaria ist aber auch tröstlich, weil er uns zeigt, wie weit wir gekommen sind. Wir wissen heute viel mehr über die Krankheit, ihre Übertragung und ihre Behandlung.

Wenn Sie mehr darüber wissen möchten, wie Sie sicher in Gebiete mit hoher Malariaübertragung reisen können, besuchen Sie Healthy Travel.

 

Referenz

 

  1. Institute of Medicine (US) Committee on the Economics of Antimalarial Drugs; Arrow KJ, Panosian C, Gelband H, editors. Saving Lives, Buying Time: Economics of Malaria Drugs in an Age of Resistance. Washington (DC): National Academies Press (US); 2004. 5, Eine kurze Geschichte der Malaria. Verfügbar unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK215638/
  2. Malaria Fact Sheet . (2022). Abgerufen am 2. Mai 2022, von https://www.health.nsw.gov.au/Infectious/factsheets/Pages/malaria.aspx
  3. Gesundheitsrisiken - HealthyTravel.ch. (2022). Abgerufen am 2. Mai 2022, von https://www.healthytravel.ch/health-risks/

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