Schlafkrankheit

Wo kommt die Schlafkrankheit vor?
Die Krankheit wird durch zwei verschiedene Parasiten verursacht, die von Tsetsefliegen übertragen werden. Die durch den Parasiten Trypanosoma brucei gambiense (T. b. gambiense) übertragene Form tritt in ländlichen Regionen West- und Zentralafrikas auf. Die durch T. b. rhodesiense verursachte Variante findet sich in ländlichen Gebieten Ost- und Südafrikas.
Wie kann ich mich vor der Schlafkrankheit schützen?
Vorbeugung ist möglich durch konsequenten Schutz vor Insektenstichen: Dazu gehören Mückenschutzmittel auf der Haut, imprägnierte Kleidung (mit Insektiziden behandelt), langärmlige, neutralfarbige Kleidung sowie – in bestimmten Situationen – Moskitonetze (z. B. über dem Kinderwagen). Tsetsefliegen werden besonders von leuchtenden, sehr dunklen und vor allem blauen Kleidungsstücken angezogen, diese sollten daher vermieden werden. Sie sind tagaktiv und können durch dünne Stoffe hindurchstechen, daher sind festere Textilien empfohlen.
Zusätzlich sollte man Büsche, dichte Wälder, Flussufer sowie die Nähe zu Nutz- und Wildtieren meiden – besonders während der heissen Tageszeit, wenn sich die Fliegen dort aufhalten. Vor dem Einsteigen ins Auto empfiehlt es sich, den Innenraum auf Fliegen zu kontrollieren. Zudem sollten fuchtelnde, hektische Bewegungen vermieden werden, da dadurch Tsetsefliegen angelockt werden.
Was sollten Sie über die Schlafkrankheit wissen?
Nach dem Stich kann es innerhalb von 2–3 Tagen zu einer schmerzhaften Schwellung an der Einstichstelle kommen, dem sogenannten Trypanosomenschanker.
Die Schlafkrankheit verläuft typischerweise in zwei Phasen:
Im Stadium I (hämolymphatische Phase) befinden sich die Parasiten im Blut- und Lymphsystem. Es treten allgemeine Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Müdigkeit, geschwollene Lymphknoten, Weichteilschwellungen (Ödeme), Juckreiz und Hautausschlag auf. Im Verlauf der Infektion gelangen die Erreger ins Zentralnervensystem und die Erkrankung geht in das Stadium II (meningoenzephalitische Phase) über. Typisch sind neurologische Störungen wie Verwirrtheit, Koordinationsstörungen, Krampfanfälle, Apathie und Gewichtsverlust und Schlafstörungen. Im Endstadium fallen die Erkrankten in einen Dämmerzustand, woher der Name der Krankheit stammt.Die beiden Erreger unterscheiden sich in der Geschwindigkeit des Krankheitsverlauf: Die westafrikanische Form ( b. gambiense) zeichnet sich durch einen langsamen, chronischen Verlauf aus; nach einer Ansteckung kann es Monate bis sogar mehr als ein Jahr dauern, bis es zu Krankheitssymptomen kommt. Die ostafrikanische Form (T. b. rhodesiense) verläuft deutlich schneller; erste Symptome zeigen sich bereits nach ein bis wenigen Wochen und die Krankheit schreitet rasch voran.
Die Behandlung der Afrikanischen Trypanosomiasis richtet sich nach dem jeweiligen Erreger und der Krankheitsphase und erfolgt oft unter stationärer Überwachung.