«Für Australien braucht man doch gar keine medizinische Beratung»

Oder eben genau doch?

Beginnen wir mit der Sonne. Zwei von drei Australier:innen erkranken mindestens einmal in ihrem Leben an einem Hautkrebs und etwa 1500 pro Jahr sterben daran. Die Sonne in Australien ist gnadenlos. Selbst ein bewölkter Himmel kann schnell in einem heftigen Sonnenbrand enden, wenn man sich nicht ausreichend schützt. Besonders beim Surfen oder bei einem Bootstrip zum Great Barrier Reef ist die Sonnenexposition noch deutlich höher. Der Schutz sollte mit wasserfester Sonnencreme (mind. SPF 50) oder noch besser mit einem Langarmshirt, Dachmütze (typisch australisch wäre der Fischerhut) und einem Zinkstift für das Gesicht, erfolgen. Auch die Beine (insbesondere die Kniekehlen) sollte man dabei nicht ausser Acht lassen.

Was ist weiter zu beachten?

Die Anreise von der Schweiz aus ist sehr umständlich und lange. Gerade Personen mit einem höheren Risiko für Thrombosen (z.B. Kontrazeptiva oder Familienanamnese) sollten Stützstrumpfe verwenden oder sogar eine Blutverdünnung in Erwägung ziehen. Kommen Sie dafür bei uns im Zentrum für Reisemedizin vorbei oder lassen Sie sich von Ihrer Hausärztin beraten.

^{Australien: ein Paradies für alle Surfer:innen und Sonnenuntergangs-Liebhaber:innen.}

Ist es sicher in Australien?

In den letzten Jahren haben Wetterextreme in Australien zugenommen. Zyklone verursachen jährliche erhebliche Schäden und die Infrastruktur muss neu aufgebaut werden. Im Dezember 2023 verwüstete der Zyklon Jasper Queensland und legte bei Daintree durch Wirbelstürme und 62.4 cm Niederschlag innerhalb von 24 Stunden die Region lahm.

Das Risiko von Unfällen auf Reisen wird von Reisenden leider oft unterschätzt. Tatsächlich sind Unfälle die häufigste Todesursache von Tourist:innen. Daher: Helm anziehen beim Motorradfahren, konzentriert bei der Sache sein beim Tauchen (kein Nikotin und Alkohol am Abend zuvor) und aufpassen mit den Strömungen beim Surfen.

Terrestrische und Aquatische Gifttiere

Denkt man an Australien, so denkt man automatisch an Schlangen und Spinnen. Die Tiere sind allerdings sehr scheu und flüchten bei Vibration. Indem man auf den markierten Gehwegen bleibt und nicht durch das Dickicht spaziert, kann man diesen Tieren meist aus dem Weg gehen. Und falls man doch mal durch hohes Gras läuft sollte man laute Schritte erzeugen oder mit einem raschelnden Stock die Tiere wegscheuchen.

^{Nichts für schwache Nerven: Spinnen aller Arten und Grössen.}

Ein Haus direkt am Meer im Nordosten von Queensland (z.B. Cairns) ist nicht so idyllisch, wie man es sich vorstellt. Das Wasser wimmelt von Würfelquallen (wie Box Jelly Fish und Irukandji), dessen Kontakt lebensgefährlich und sehr schmerzhaft verlaufen kann. Von November bis Mai ist «Marine Stinger Season». Mit einem «Stingsuit» kann man in abgegrenzten Bereichen im Meer baden, jedoch sollte man dennoch vorsichtig sein. Je weiter nördlich man geht, desto gefährlicher wird eine Erfrischung im Meer, weil Krokodile im Salzwasser lauern könnten.

^{Das australische Salzwasserkrokodil ist mit bis zu 7 Metern Länge das grösste der Welt.}

Auch hier zum Abschluss das Thema «Responsible Travelling». Schauen Sie nicht nur auf sich, sondern auch auf Ihre Umgebung. Berühren Sie keine Korallen beim Schnorcheln im Great Barrier Reef, zum Schutz von Ihnen wie auch zur Wahrung dieses Farbspektakels.

Wie steht es um Mückenerkrankungen?

Die Überschwemmungen bieten optimalen Nährboden für Mücken, die sich dann vermehren und ausbreiten können. Und mit dieser Ausbreitung häufen sich virale und bakterielle Mückenerkrankungen. Es führt auch dazu, dass sich Mückenerkrankungen, welche sonst eher in tropischen und subtropischen Regionen vorkommen, in ungewohnte Regionen verlagern. So kam es im 2022 in New South Wales und Murray Valley zu einem Ausbruch des Japanischen Enzephalitis-Virus (JEV) mit 45 Fällen. Das Virus hatte man zuvor praktisch nur im asiatischen Raum gefunden. Eine JEV-Infektion kann eine Hirnentzündung auslösen und sehr schwerwiegend verlaufen.

Auch andere Mückenerkrankungen sollte man nicht unterschätzen und daher wird jederzeit ein effektiver Mückenschutz (lange Kleidung und Repellentien) empfohlen. Das Dengue-Virus oder das Ross River Fever können im Nordosten von Queensland vorkommen.

Zusammenfassung: Relevanz

Japanische Enzephalitis:           

Dengue:                                               

Tollwut:                                               

Safety: