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Zwischen durch Mücken übertragenen Krankheiten unterscheiden: Der Schlüssel zur Prävention

Mücken sind bekannte Überträger diverser Krankheiten. Doch wie lässt sich feststellen, welche spezifische Krankheit durch ihren Stich übertragen wurde? Durch das Sammeln von Informationen über die vor Ort verbreiteten Stechmückenarten und das sorgfältige Dokumentieren Ihrer Symptome kann eine medizinische Fachkraft die mögliche Erkrankung präziser eingrenzen. Eine genaue Diagnose ist essenziell für eine schnelle Behandlung und die Verhinderung einer weiteren Ausbreitung der Infektion. Weltweit gibt es zahlreiche Krankheiten, die durch Mücken übertragen werden. In diesem Blogbeitrag konzentrieren wir uns auf die vier wichtigsten Infektionen, die insbesondere für Reisende von grosser Bedeutung sind.

Zwischen durch Mücken übertragenen Krankheiten unterscheiden: Der Schlüssel zur Prävention

Mücken sind bekannte Überträger diverser Krankheiten. Doch wie lässt sich feststellen, welche spezifische Krankheit durch ihren Stich übertragen wurde? Durch das Sammeln von Informationen über die vor Ort verbreiteten Stechmückenarten und das sorgfältige Dokumentieren Ihrer Symptome kann eine medizinische Fachkraft die mögliche Erkrankung präziser eingrenzen. Eine genaue Diagnose ist essenziell für eine schnelle Behandlung und die Verhinderung einer weiteren Ausbreitung der Infektion. Weltweit gibt es zahlreiche Krankheiten, die durch Mücken übertragen werden. In diesem Blogbeitrag konzentrieren wir uns auf die vier wichtigsten Infektionen, die insbesondere für Reisende von grosser Bedeutung sind.

Identifikation und Therapie von durch Mücken übertragenen Krankheiten

Zwischen den nun folgenden vier Krankheiten gibt es zwar viele Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten. Da sie alle durch den Stich einer infizierten Mücke übertragen werden, treten sie vor allem dort auf, wo es viele Mücken gibt, wie es in tropischen und subtropischen Regionen typisch ist.

 

In den folgenden Abschnitten werden wir uns hauptsächlich auf die Symptome und Behandlung dieser vier Krankheiten konzentrieren.

 

 

Dengue

Dengue ist eine Virusinfektion, für die etwa die Hälfte der Weltbevölkerung gefährdet ist. Sie wird am häufigsten von der Aedes aegypti-Mücke (auch bekannt als Gelbfiebermücke) übertragen. Im Jahr 2023 begann in Europa (Frankreich, Italien und Spanien) ein Anstieg der lokalen Dengue-Übertragung durch Aedes albopictus (Tigermücke).

Viele Dengue-Infektionen verlaufen ohne Symptome oder nur mit leichten Beschwerden, die sich in hohem Fieber, Schmerzen hinter den Augen, starken Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Muskel- und Gelenkschmerzen und Hautausschlag äussern können. Typischerweise zeigen sich diese Symptome 4 bis 10 Tage nach der Infektion und halten 2 bis 7 Tage an.

 

Obwohl Dengue bei Reisenden selten auftritt, kann es schwerwiegende Verläufe nehmen, insbesondere bei einer Zweitinfektion. In der Regel erkranken Tourist:innen nur selten an schwerem Dengue-Fieber. Anfänglich ähneln die Symptome denen einer milden Dengue-Erkrankung. Doch etwa am 4. oder 5. Tag, meist nachdem das Fieber abgeklungen ist, verschlechtert sich der Zustand erneut. Charakteristische Anzeichen für schweres Dengue sind unter anderem Müdigkeit, niedriger Blutdruck, blasse und kalte Haut, Atemnot, Bauchschmerzen, Nasenbluten sowie Blutungen der Haut oder Schleimhäute und Blut im Erbrochenen oder Stuhl. In extremen Fällen kann ein lebensbedrohlicher Schock auftreten.

 

Es gibt keine spezifische Behandlung für Dengue-Fieber - stattdessen konzentriert sich die Therapie auf die Behandlung der Symptome. Patient:innen mit schwerem Dengue-Fieber müssen im Krankenhaus behandelt werden, manche sogar intensivmedizinisch.

 

Qdenga® ist ein neuer Impfstoff, der in der Schweiz und vielen anderen europäischen Ländern zugelassen ist. Er wird nur für Reisende ab sechs Jahren empfohlen, die bereits vor mehr als sechs Monaten eine Dengue-Infektion hatten und einen Aufenthalt in einer Region mit signifikanter Dengue-Übertragung planen.

 

 

Zika

Das Zika-Virus wird hauptsächlich durch die Aedes-Mücken übertragen, die vor allem tagsüber stechen. Menschen, die sich infizieren, zeigen oft keine Symptome. Wenn Symptome auftreten, sind sie in der Regel mild und umfassen Fieber, Hautausschlag, Muskel- und Gelenkschmerzen, Bindehautentzündung, Kopfschmerzen und Unwohlsein.

 

Bislang gibt es weder einen Impfstoff noch eine spezifische Behandlung für Zika - die Therapie konzentriert sich primär darauf, Symptome zu lindern.

 

Zika stellt ein erhebliches Risiko für schwangere Frauen bzw. ihr ungeborenes Kind dar, da eine Infektion zu Fehlbildungen führen kann. Schwangeren, sowie Personen und Paaren, die eine Schwangerschaft planen, wird abgeraten, in Gebiete mit erhöhtem Risiko zu reisen. 

 

 

Malaria

Malaria wird durch einen Parasiten namens Plasmodium verursacht, der hauptsächlich durch infizierte Anopheles-Mücken verbreitet wird. Diese Stechmücken stechen fast ausschliesslich zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang. Fünf Plasmodium-Arten verursachen Malaria beim Menschen, wobei zwei von ihnen - P. vivax und P. falciparum - die grösste Gefahr darstellen.

 

Die anfänglichen Anzeichen der Malaria sind oft unscheinbar und leicht zu übersehen. Wird die Krankheit jedoch nicht rechtzeitig behandelt, kann sie sich zu einer ernsthaften Bedrohung entwickeln, die in manchen Fällen tödlich endet.

 

Derzeit gibt es keine Impfung gegen Malaria für Reisende. Bislang sind zwei Malaria-Impfstoffe für Kleinkinder in Regionen mit hoher bis mässiger Malariaübertragung, insbesondere in Afrika südlich der Sahara, zugelassen, die einen Teilschutz gegen die Krankheit bieten.

Daher ist ein guter Mückenschutz (insbesondere nachts) wichtig, wenn man in Gebiete reist, in denen Malaria endemisch ist. In Gebieten mit hohem Infektionsrisiko wird die Einnahme von prophylaktischen Medikamenten empfohlen.

 

 

Chikungunya

Chikungunya ist eine Viruserkrankung, die am häufigsten von Aedes aegypti und Aedes albopictus übertragen wird, also von denselben Mücken, die auch das Zika- und Dengue-Virus verbreiten.

Die ersten Symptome von Chikungunya treten in der Regel 4-8 Tage nach dem Stich auf und umfassen einen plötzlichen Fieberanstieg, der häufig von starken Gelenkschmerzen begleitet wird. Die Therapie konzentriert sich auf die Behandlung des Fiebers und der Gelenkschmerzen - es gibt keine spezifische antivirale Behandlung für Chikungunya. Ab 2024 ist in der Europäischen Union ein Chikungunya-Impfstoff unter dem Namen Ixchiq zugelassen, in der Schweiz jedoch noch nicht.

 

 

Vorbeugung von durch Mücken übertragenen Krankheiten

Alle vier oben genannten Krankheiten haben ein Schlüsselelement gemeinsam: Sie werden durch Mückenstiche übertragen. Der effektivste Schutz vor diesen Krankheiten besteht daher darin, Mückenstiche zu vermeiden. Das können Sie tun, indem Sie

 

- Mückenschutzmittel mit einem DEET-Gehalt von 30-50 % verwenden,
- lange, helle Kleidung tragen (die zusätzlich mit einem Insektizid behandelt wurden) und
- unter einem intakten Moskitonetz bei laufender Klimaanlage schlafen.

In einigen Fällen kann eine prophylaktische Malariamedikation und/oder eine Dengue-Impfung empfohlen sein.

Eine allgemeine Regel für sicheres Reisen ist eine gute Vorbereitung. Dazu gehört, dass Sie wissen, worauf Sie auf Reisen achten müssen. Buchen Sie eine Reiseberatung, um besser zu verstehen, welchen Risiken Sie auf Reisen begegnen können, welche Impfungen empfohlen werden und wie Sie sicherstellen können, dass Sie von Ihren Reisen genau so gesund wieder heimkehren, wie Sie sie angetreten haben.


 

Referenzen

Dengue and severe dengue. (2024). World Health Organization: WHO. https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/dengue-and-severe-dengue

Zika virus. (2022). World Health Organization: WHO. https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/zika-virus

Malaria. (2023). World Health Organization: WHO. https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/malaria/

Chikungunya. (2022). World Health Organization: WHO. https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/chikungunya

 

Healthytravel.ch. (2021). Mosquito and Tick Bite Protection. https://www.healthytravel.ch/get-file?attachment_id=543&download_file=EKRM_Factsheet_Layperson_EN_Mosquito-and-tick-bite-protection.pdf.

 

Healthytravel.ch. (2021). Malaria. https://www.healthytravel.ch/get-file?attachment_id=542&download_file=EKRM_Factsheet_Layperson_EN_Malaria.pdf



Healthytravel.ch. (2021). Zika. https://www.healthytravel.ch/get-file?attachment_id=548&download_file=EKRM_Factsheet_Layperson_EN_Zika.pdf



Healthytravel.ch. (2021). Chikungunya. https://www.healthytravel.ch/get-file?attachment_id=546&download_file=EKRM_Factsheet_Layperson_EN_Chikungunya.pdf


Healthytravel.ch. (2023). Dengue. https://www.healthytravel.ch/get-file?attachment_id=2212&download_file=EKRM_Factsheet_Layperson_EN_Dengue.pdf

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