Deutsch
Deutsch

Wanderlust Chronicles - Ep. 7 Usbekistan

Usbekistan? Mit den Kindern? Ja, genau! Wir – zwei Eltern und drei Kinder im Alter von 9, 7 und 4 Jahren – haben die Herbstferien in Usbekistan verbracht, einem Land an der legendären Seidenstrasse, das nicht gerade auf den klassischen Familienurlaubskarten zu finden ist. Warum? Weil wir gerne Neues entdecken und Abenteuer lieben. Usbekistan mag exotisch klingen, aber die Infrastruktur für Tourist:innen, auch für Familien, ist überraschend gut.

 

Wanderlust Chronicles - Ep. 7 Usbekistan

Usbekistan? Mit den Kindern? Ja, genau! Wir – zwei Eltern und drei Kinder im Alter von 9, 7 und 4 Jahren – haben die Herbstferien in Usbekistan verbracht, einem Land an der legendären Seidenstrasse, das nicht gerade auf den klassischen Familienurlaubskarten zu finden ist. Warum? Weil wir gerne Neues entdecken und Abenteuer lieben. Usbekistan mag exotisch klingen, aber die Infrastruktur für Tourist:innen, auch für Familien, ist überraschend gut.

 

Bildbeschreibung

Das historische Baudenkmal Koʻkaldosh-Madrasa befindet sich in Taschkent, der Hauptstadt Usbekistans.

Usbekistan ist ein Land in Zentralasien. Hier leben etwa 37 Millionen Menschen. Usbekistan war bis 1991 Teil der Sowjetunion und ist seither unabhängig. Es ist das einzige Land, abgesehen von Liechtenstein, das "doppelt binnenländisch" ist. Das bedeutet, man muss durch mindestens zwei Länder reisen, um das Meer zu erreichen. Die Hauptstadt Taschkent ist von Gegensätzen geprägt: Einerseits ist es eine moderne Grossstadt mit breiten Strassen, Parks, Cafés, Restaurants und einer Metro. Andererseits gibt es viele traditionelle Bauwerke und das Erbe der Sowjetzeit ist spürbar. Die Währung Usbekistans heisst Sum. Für einen Schweizer Franken bekommt man aktuell etwa 14'000 Sum – wir hantierten also ständig mit grossen Geldbeträgen und fühlten uns ein bisschen so, als ob wir im Lotto gewonnen hätten.

 

Reiseplanung: Herbstferien in Usbekistan

Als Ziel für unsere zweiwöchigen Herbstferien fiel die Wahl auf Usbekistan nicht nur wegen der spannenden Seidenstrassen-Geschichte, sondern auch, weil das Klima im Herbst ideal ist. Usbekistan hat ein kontinentales Klima. Das heisst, es ist im Sommer heiss und im Winter kalt, aber im Herbst sind die Temperaturen angenehm, ideal also für Familien. Ein Visum ist für einen Aufenthalt bis zu 30 Tagen für Schweizer:innen und viele andere Nationalitäten nicht nötig. Der Pass muss bei der Ausreise noch mindestens sechs Monate gültig sein.

 

Verkehrsmittel: Flugzeug, Zug und Taxi

Der größte Flughafen des Landes liegt in Taschkent. Wir reisten via Warschau mit der polnischen Fluggesellschaft LOT an. Vor Ort nutzten wir Taxis. Diese buchten wir bequem über eine lokale Taxi-App, zahlten bar und das Beste war: Wir bezahlten den gleichen Preis wie die Einheimischen. Und ja, auch zu fünft kann man sich in ein Taxi quetschen – Sicherheitsgurte sind hier optional. In Taschkent fuhren wir auch oft mit der Metro.

Die Stationen selbst sind Sehenswürdigkeiten mit Kronleuchtern und Mosaiken.

Die Metro-Stationen selbst sind Sehenswürdigkeiten mit Kronleuchtern und Mosaiken.

Beschreibung des zweiten Bildes

Im Nachtzug durch Usbekistan – ein Highlight für die Kinder!


Zwischen den Städten fuhren wir mit dem Zug. Die Züge sind teils modern, teils mit sowjetischem Charme. Ein Highlight der Kinder war eine Nacht im Schlafwagen. Wir reservierten ein Coupé-Abteil mit insgesamt vier Betten für uns Fünf (zwei Betten übereinander pro Seite), bei dem wir die Tür abschliessen konnten. Auch die Zugtickets kann man bequem auf der Homepage oder App der usbekischen Eisenbahn im Voraus buchen. Während der langen Zugfahrten hörten die Kinder Geschichten von Nasreddin Hodscha, einem berühmten Schelm aus Buchara, der ähnlich wie Till Eulenspiegel die Leute mit seiner schlauen und frechen Art an der Nase herumführte, so sind sie der Kultur etwas nähergekommen. Und ja, natürlich: Sie haben auch auf dem iPad Netflix geschaut während des Reisens.

 

Denkmal Nasreddin in Bukhara-1

Nasreddin-Hodscha-Monument in Bukhara

 

Unterkünfte

Die Hotels buchten wir im Voraus übers Internet. Als fünfköpfige Familie buchten wir jeweils Familienzimmer, die genügend Platz bieten, oder zwei Zimmer mit Verbindungstür. Die Preise waren für uns sehr erschwinglich. Die Kinder freuten sich am meisten über die Pools, die wir in zwei Hotels hatten.

IMG_4535-1

Das Hotel Uzbekistan im Zentrum der Hauptstadt Taschkent

 

Sehenswürdigkeiten für die ganze Familie

Unsere Reiseroute führte uns nach Taschkent, Samarkand und Buchara. Jede dieser Städte beeindruckte uns mit ihren Moscheen, Medresen und der Architektur vergangener Jahrhunderte. Natürlich waren die kulturellen Highlights nicht immer die spannendsten für die Kinder, aber wir sorgten für Ausgleich: Wir besuchten den Zoo in Taschkent, fuhren mit dem Riesenrad und Karussells in Vergnügungsparks und kauften auf dem Basar Souvenirs, zum Beispiel T-Shirts aus usbekischer Baumwolle, handgeschnitzte Schatzkisten und ein Spielzeugauto, das uns mit seinem Lärm die nächsten Tage begleitete.

 

IMG_1867
1 Der Besuch im Freizeitpark Magic City gefiel den Kindern sehr gut.
IMG_3932
2 Das Torgebäude Chor Minor in Buchara gilt neben dem Kalon-Minarett als zweites Wahrzeichen der Stadt.
IMG_3183
3 Die Nekropole Shohizinda in Samarkand ist zurecht ein Tourist:innen-Magnet: Mit den atemberaubenden Bauten aus dem 11. – 15. Jahrhundert ist ein Besuch mehr als lohnenswert!
IMG_4116
4 Von Spielzeugautos bis T-Shirts aus usbekischer Baumwolle – Am Basar haben wir einige Souvenirs gefunden.
IMG_2655
5 Die Decke der Moschee in der Tillakori-Medrese in Samarkand

Essen und Trinken

Das usbekische Nationalgericht heisst Plov und besteht aus Reis, Lammfleisch und Karotten. Weiter gibt es Salate, Suppen, Eintöpfe und gegrilltes Fleisch, vor allem Lamm, das von unseren Kindern jedoch nicht die höchste Punktzahl bekam. Aber Manty, usbekische Teigtaschen, fanden besonderen Anklang bei unseren Töchtern, und auch das usbekische Brot fanden wir alle sehr lecker. Als die lokale Küche doch einmal zu viel wurde, gingen wir auf Wunsch der Kinder in eine Pizzeria. Manchmal muss man sich dem Nachwuchs beugen und die Pizza wurde schliesslich restlos verputzt. Das beliebteste Getränk im Land ist Tee (grün oder schwarz), auch Süssgetränke der bekanntesten Marken gibt es überall. Alkohol wird getrunken, aber weniger als bei uns. Es gibt sogar usbekischen Wein.

 

Reisemedizin

Auf das Thema Gesundheit haben wir uns gut vorbereitet und eine entsprechende Reiseapotheke dabeigehabt. Leitungswasser sollte man nicht trinken. Wir kauften immer Wasserflaschen, die es an jeder Ecke gab. Das Essen ist manchmal recht fettig, was nicht jedem Magen guttut. Apotheken gibt es in den Städten überall.

 

Kulturelle Besonderheiten

Die Menschen in Usbekistan sind sehr gastfreundlich und kinderfreundlich. Usbekisch ist eine Turksprache, die jüngere Generation spricht recht gut Englisch, aber noch besser kann man sich mit den Leuten auf Russisch verständigen. Usbekistan ist ein muslimisches Land, aber es gibt viele Frauen, die kein Kopftuch tragen. In den Städten sind die Menschen eher elegant gekleidet, sodass man als Tourist mit Allwetterjacke auffallen würde. Auf eine respektvolle Kleidung sollte auch insbesondere beim Besuch von Moscheen geachtet werden. Wichtig zu wissen: Usbekistan ist ein autoritärer Staat, und politische Gespräche sind tabu. Homosexualität ist strafbar, und Kritik an der Regierung sollte man unbedingt vermeiden.

Haben Sie Fragen oder möchten Sie einen Termin buchen?