Die Geschichte unserer Kondome

Ihre Geschichte dreht sich um ihre beiden Hauptzwecke: die Verhütung von Krankheiten und die Verhütung ungewollter Schwangerschaften. Bevor es jedoch die heutigen äusseren Kondome gab, mussten die Menschen ein wenig kreativ werden.

Die ersten Kondome: Sie benutzten was?!

Die Geschichte des Kondoms reicht weiter zurück, als Sie vielleicht ahnen, nämlich bis ins Jahr 1.000 v. Chr., als die Verwendung von äusseren Kondomen zum ersten Mal dokumentiert wurde. Diese Kondome sind nicht so, wie wir sie heute kennen; dazumals wurden sie nämlich aus Leinentücher, geöltem Seidenpapier oder Leder hergestellt. In einigen Fällen wurde sogar ein sehr dünnes, hohles Horn verwendet - vielleicht kommt daher der Begriff „horny“!

Der erste visuelle Beweis für die Verwendung von Kondomen stammt jedoch aus dem Jahr 200 v. Chr..

Syphilis Schutz

Der italienische Arzt Gabrielle Fallopius schlug im 16. Jahrhundert die Verwendung eines externen Kondoms aus Leinen zum Schutz vor Syphilis vor. Zu dieser Zeit war Syphilis eine tödliche Epidemie, wobei das Kondom einen grossen Beitrag zur Eindämmung der Verbreitung leistete.

Was hat es mit dem Namen auf sich?

Das Kondom erhielt im 17. Jahrhundert schliesslich seinen Namen, jedoch ist noch unklar, woher dieser stammt. Eine Theorie ist, dass die Farmer, die im Ort Condom in Frankreich lebten, Schafsgedärme als Kondome zu nutzen begannen. Das ist womöglich auch der Ursprung der "Lambskin"-Kondome.

Eine weitere Theorie ist, dass Charles II einen Arzt hatte, der Dr. Condom hiess und ihm geölte Schafseingeweide als Kondom gegeben hat - es scheint, als wären Schafseingeweide im 17. Jahrhundert sehr gefragt gewesen.

Andere denken auch, dass der Name "Kondom" vom lateinischen Wort "condus" stammt, was "Gefäss" übersetzt werden kann.

Ein dreifaches Hoch auf Latex!

Im Jahr 1855 wurde Gummi als Bestandteil von äusseren Kondomen eingeführt. Interessanterweise wurde den Männern gesagt, dass sie die Gummikondome waschen und wiederverwenden konnten, bis sie physisch zerfielen - weit entfernt von der heutigen Einwegpraxis.

Erst im Jahr 1912 wurden Einwegkondome eingeführt, als Latex als neues Material für die Herstellung verwendet wurde. Kondome wurden dadurch erschwinglicher und leichter entsorgbar - gerade rechtzeitig für den Ersten Weltkrieg, als Latexkondome in Massenproduktionen hergestellt und an Truppen in aller Welt verteilt wurden.

Nach dem Krieg tauchte jedoch ein Problem auf: Frankreich war über den Rückgang der Geburtenrate besorgt - die Kondome schienen ihre Aufgabe wohl zu gut zu erfüllen - und erliess ein Verbot von äusseren Kondomen und anderen Verhütungsmitteln. Zum Glück war dieses Verbot nicht von Dauer.

In den 1950er Jahren wurden die Kondome weiterentwickelt: Sie wurden fester, dünner und gleitfähiger. Ausserdem wurde eine Reservoirspitze eingeführt, die das Sperma auffängt und so das Risiko eines Auslaufens und einer unerwarteten Schwangerschaft verringert. Langsam aber sicher haben wir den Weg zu den heutzutags verwendeten Kondomen gefunden. 

Der Schritt ins Rampenlicht

Mit dem Aufkommen von HIV als sexuell übertragbarer Infektion traten externe Kondome ins Rampenlicht, und die Experten waren sich einig, dass sie - neben der Enthaltsamkeit - die beste Methode zur Vermeidung von HIV sind. 

Ein Wettbewerb und ein Fortschritt

2013 riefen die Milliardäre Bill und Melinda Gates zu einem Wettbewerb auf: Ein vielversprechendes Design für ein externes Kondom der nächsten Generation soll entwickelt werden. Die Gewinner:innen des vielversprechendsten Designs hatten die Chance, mit einem Preisgeld von 100.000 US-Dollar belohnt zu werden.

Die Einsendungen waren einzigartig, darunter ein Design, bei dem das Kondom „schrumpfen“ konnte, um sich besser an den Penis anzupassen, und ein anderes, bei dem ein auf Graphen (ein modifizierter Kohlenstoff) basierendes Modell verwendet wurde, das Berichten zufolge 100-mal stärker als Stahl ist, so dass man sich keine Sorgen mehr machen muss, dass das Kondom reisst. 

Im Jahr 2017 wurde ein weiterer Fortschritt bei der Entwicklung von Kondomen erzielt. Ein in England ansässiges Kondomunternehmen stellte i.Con vor, das erste intelligente Kondom der Welt. Das Gerät ist ein Ring, der um die Öffnung des äusseren Kondoms passt und Statistiken über Ihren Penis und Ihre sexuelle Leistung (z. B. verbrannte Kalorien, Umfang usw.) liefern kann. Quasi wie eine Smartwatch, bloss für die sexuelle Gesundheit. Ausserdem soll das Gerät in der Lage sein, sexuell übertragbare Infektionen wie Syphilis und Chlamydien zu erkennen. 

Ein Kondom, das seit über 3.000 Jahren in der Entwicklung ist

Das moderne Kondomdesign ist etwas, das man zu schätzen weiss - weit entfernt von der Verwendung eines dünnen, hohlen Horns oder von Schafsdärmen. Dank dünnem Latex und Gleitmittel können Kondome vor Geschlechtskrankheiten und Schwangerschaft schützen und fühlen sich dabei ganz natürlich an.

Sexuelle Gesundheit ist ein wichtiger Bestandteil Ihres Wohlbefindens. Denken Sie also daran: have fun and stay safe. Und: Falls Sie uns während des Pride-Monats besuchen, bedienen Sie sich an den kostenlosen Kondomen, die in der Klinik erhältlich sind.

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Referenzen

Khan, F., Mukhtar, S., Dickinson, I. K., & Sriprasad, S. (2013). The story of the condom. Indian journal of urology : IJU : journal of the Urological Society of India, 29(1), 12–15. https://doi.org/10.4103/0970-1591.109976