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Gürtelrose - Zur Impfung und derer Notwendigkeit

Manchmal bleiben Viren im Körper, auch wenn die ursprüngliche Infektion bereits abgeklungen ist. Mehr noch, einige Viren können sogar reaktiviert werden und eine erneute Infektion verursachen. Dies ist bei der Gürtelrose der Fall, die noch Jahrzehnte nach einer Windpockeninfektion auftreten kann.

Gürtelrose - Zur Impfung und derer Notwendigkeit

Manchmal bleiben Viren im Körper, auch wenn die ursprüngliche Infektion bereits abgeklungen ist. Mehr noch, einige Viren können sogar reaktiviert werden und eine erneute Infektion verursachen. Dies ist bei der Gürtelrose der Fall, die noch Jahrzehnte nach einer Windpockeninfektion auftreten kann.

Zum Glück gibt es einen Impfstoff gegen Gürtelrose, der das Auftreten der Krankheit verhindert und ihre Folgen mildert. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wer von der Gürtelrose-Impfung profitiert und warum vielleicht auch Sie diese Impfung auf keinen Fall verpassen sollten.

 

Was ist Gürtelrose?

Gürtelrose ist eine Infektion, die durch die Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus (VZV) entsteht, das die ursprünglichen Windpocken verursacht hat. Das bedeutet, dass Gürtelrose nur bei Personen auftritt, die bereits eine Infektion mit dem Varizella-Zoster-Virus durchgemacht haben.

 

Das klinische Erscheinungsbild von VZV wird als Windpocken bezeichnet. Nicht alle Personen, die sich zum ersten Mal mit dem Virus infizieren, haben auch Windpocken. Einige reagieren asymptomatisch auf die Infektion. In beiden Fällen (symptomatische und asymptomatische Infektionen) verbleibt das Virus im Körper, auch wenn die klinischen Symptome verschwunden sind. Wenn das Virus erneut aktiv wird, spricht man von Gürtelrose. Normalerweise tritt Gürtelrose nur einmal auf. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass sie mehrmals auftritt.

 

Eine Person mit aktiven Herpes-Zoster-Läsionen kann das Virus auf Menschen übertragen, welche noch nie Windpocken hatten oder nicht gegen Windpocken geimpft wurden. Es geschieht in der Regel, wenn man in direkten Kontakt mit der Flüssigkeit kommt, die aus den Bläschen austritt, oder wenn Viruspartikel eingeatmet werden, die von den Bläschen abgegeben werden. Personen mit aktiven Gürtelrose-Läsionen sollten diese daher abdecken. Da die Gürtelrose durch ein reaktiviertes Virus verursacht wird, kann eine Person mit Gürtelrose keine andere Person mit Gürtelrose anstecken (nur mit Windpocken).

 

Symptome der Gürtelrose

Gürtelrose äussert sich meistens in einem juckenden und schmerzhaften Ausschlag, der auf jeweils einer Körper- oder Gesichtsseite auftritt. Der Ausschlag besteht aus Blasen, die nach sieben bis zehn Tagen verschorfen und nach zwei bis vier Wochen vollständig abheilen. Wenn die Gürtelrose im Gesicht auftritt, kann sie das Auge befallen und Sehstörungen verursachen.

Zu den ersten Anzeichen einer Gürtelrose gehören Juckreiz, Schmerzen oder Kribbeln an Stellen, an denen sich später der Ausschlag zeigt. Diese unangenehmen und schmerzhaften Vorboten können bereits einige Tage vor dem Ausschlag auftreten und auch dann noch anhalten, wenn die Hautveränderungen bereits abgeklungen sind. Es kann sogar vorkommen, dass Fieber auftritt, noch bevor der typische Ausschlag erscheint.

In seltenen Fällen ähnelt der Ausschlag Windpocken und breitet sich in einem noch grösseren Bereich des Körpers aus, als es bei der Gürtelrose typischerweise der Fall ist. Das kommt in der Regel jeoch nur bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem vor, zum Beispiel bei kranken oder älteren Menschen.

 

Komplikationen bei Gürtelrose

Langfristige Nervenschmerzen, die so genannte postherpetische Neuralgie (PHN), sind die häufigste Komplikation der Gürtelrose und treten in etwa 10 bis 18 % der Fälle auf. Die PHN ist nicht nur äusserst schmerzhaft und kann einen Krankenhausaufenthalt nach sich ziehen; auch kann sie jahrelang andauern und die Betroffenen in ihren täglichen Aktivitäten einschränken.

 

Das Risiko, an PHN zu erkranken, steigt mit dem Alter, wobei ältere Erwachsene oft unter stärkeren und länger anhaltenden Schmerzen leiden, als es jüngere Menschen tun.

 

In seltenen Fällen kann es zu weiteren Komplikationen kommen:

  • Hörschäden
  • Lungenentzündungen
  • Gehirnentzündungen (Enzephalitis)
  • Tod

 

Das Komplikationsrisiko ist bei Personen mit einem geschwächten Immunsystem höher.

 

Wer sollte sich gegen Gürtelrose impfen lassen?

Tatsächlich können alle Menschen von der VZV-Impfung profitieren, besonders aber folgende Personengruppen:

Zur ersten Gruppe gehören Menschen mit Immunsuppression. Dies kann zum Beispiel bei einer Infektion mit dem Humanen Immundefizienz-Virus (HIV) und bei bestimmten Krebsarten wie Lymphomen und Leukämie der Fall sein.

Eine weitere Gruppe umfasst Personen, die Medikamente einnehmen, die das Immunsystem daran hindern, ordnungsgemäss zu funktionieren. Diese Immunsuppressiva können beispielsweise Steroide sein und sie werden bei einer autoinflammatorischen Erkrankung oder nach einer Organtransplantation eingesetzt.


In beiden Fällen ist es wahrscheinlicher, dass aufgrund einer VZV-Reaktivierung eine Gürtelrose auftreten kann. Zusätzlich ist die Chance, sich zu infizieren, höher, wenn man noch nie Windpocken hatte. 

 

Zur Behandlung von Gürtelrose

Wenn Sie an Gürtelrose erkranken, stehen Ihnen mehrere antivirale Medikamente zur Behandlung zur Verfügung. Sie wirken am besten, wenn sie so bald wie möglich nach dem Auftreten des Ausschlags eingenommen werden. Sie helfen, die Schwere der Krankheit und die Dauer ihres Auftretens zu mindern.

Personen, die unter Schmerzen leiden, haben die Möglichkeit, sowohl rezeptfreie als auch verschreibungspflichtige Schmerzmittel einzunehmen. Die Wahl des Schmerzmittels hängt dabei von der Intensität der Schmerzen ab.

 

Juckreiz tritt häufig bei einem Gürtelroseausschlag auf, aber es gibt Möglichkeiten, ihn zu lindern. Lokale Betäubungsmittel (Lokalanästhetika) und Capsaicin (scharfe Substanz bestimmter Paprikasorten) haben sich sehr bewährt.

 

Wie Sie sich vor Gürtelrose schützen können

Die beste Möglichkeit, sich vor Gürtelrose zu schützen, ist die VZV-Impfung, insbesondere wenn Sie noch nie Windpocken hatten.

 

Zwei Dosen des Gürtelrose-Impfstoffs (Shingrix) werden allen Personen über 65 Jahren empfohlen. Ziel dieses Impfstoffs ist es, Gürtelrose und ihre Komplikationen zu verhindern.

 

Neben älteren Erwachsenen sollten auch alle Personen über 18 Jahre mit einem geschwächten Immunsystem - sei es aufgrund einer Therapie oder einer Krankheit - zwei Dosen Shingrix erhalten.

 

Obwohl Gürtelrose normalerweise nur einmal auftritt, besteht dennoch die Möglichkeit eines erneuten Ausbruchs. Deshalb ist es ratsam, sich mit Shingrix impfen zu lassen - auch, wenn Sie schon einmal Gürtelrose hatten oder gegen Windpocken geimpft wurden. Ausserdem kann sich jeder mit Shingrix impfen lassen, auch wenn Sie sich nicht daran erinnern können, schon einmal Windpocken gehabt zu haben.

 

Shingrix schützt nicht nur vor Gürtelrose, sondern auch vor PHN, die noch Jahre nach dem Auftreten und Verschwinden der Gürtelrose auftreten kann.

 

Wenn Sie sich vor der Gürtelrose und ihren möglichen Komplikationen schützen möchten, vereinbaren Sie einen Termin in unserer Klinik und lassen Sie sich impfen.

 

 


Referenzen

What Everyone Should Know About the Shingles Vaccine (Shingrix). (2023).  https://www.cdc.gov/vaccines/vpd/shingles/public/shingrix/index.html

 

Sampathkumar, P., Drage, L., & Martin, D. (2009). Herpes Zoster (Shingles) and Postherpetic Neuralgia. Mayo Clinic Proceedings, 84(3), 274-280. doi: 10.4065/84.3.274

 

Gershon, A., Breuer, J., Cohen, J., Cohrs, R., Gershon, M., & Gilden, D. et al. (2015). Varicella zoster virus infection. Nature Reviews Disease Primers, 1(1). doi: 10.1038/nrdp.2015.16

 

James, S. F., Chahine, E. B., Sucher, A. J., & Hanna, C. (2018). Shingrix: The New Adjuvanted Recombinant Herpes Zoster Vaccine. The Annals of pharmacotherapy, 52(7), 673–680. https://doi.org/10.1177/1060028018758431

 

 

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