Heilige Reisen: Unterwegs an Orten mit religiöser oder spiritueller Bedeutung
Reisen geben uns die Möglichkeit, uns inspirieren zu lassen, uns zu verbinden und unser Verständnis für die Welt zu vertiefen. Für viele bietet der Besuch von Orten mit religiöser Bedeutung eine besondere Möglichkeit, Kultur, Geschichte und Spiritualität hautnah zu erleben. Spirituelle Reisen können zu innerer Ruhe, Reflexion und Erholung beitragen und sich positiv auf das mentale Wohlbefinden auswirken. Ob Sie auf der Suche nach einer Pilgerreise, kulturellen Einblicken oder einem Moment der stillen Einkehr sind – diese eindrucksvollen Reiseziele versprechen unvergessliche Erfahrungen.
Heilige Reisen: Unterwegs an Orten mit religiöser oder spiritueller Bedeutung
Reisen geben uns die Möglichkeit, uns inspirieren zu lassen, uns zu verbinden und unser Verständnis für die Welt zu vertiefen. Für viele bietet der Besuch von Orten mit religiöser Bedeutung eine besondere Möglichkeit, Kultur, Geschichte und Spiritualität hautnah zu erleben. Spirituelle Reisen können zu innerer Ruhe, Reflexion und Erholung beitragen und sich positiv auf das mentale Wohlbefinden auswirken. Ob Sie auf der Suche nach einer Pilgerreise, kulturellen Einblicken oder einem Moment der stillen Einkehr sind – diese eindrucksvollen Reiseziele versprechen unvergessliche Erfahrungen.
Saudi-Arabien: Mekka & Medina
Für Muslim:innen ist Mekka die heiligste Stadt der Welt. Jedes Jahr begeben sich Millionen Gläubige auf die Hadsch-Pilgerreise – eine der fünf Säulen des Islams. Die Pilgerfahrt dauert fünf bis sechs Tage und findet vom 8. bis zum 12. oder 13. Tag des Dhu al-Hiddscha statt, des zwölften und letzten Monats im islamischen Mondkalender. Da dieser Kalender auf dem Mondzyklus basiert, variieren die genauen Daten von Jahr zu Jahr. Nicht-Muslim:innen ist der Zutritt nach Mekka nicht gestattet. Wer jedoch berechtigt ist, die Stadt zu besuchen, erlebt eine tief spirituelle Reise, die sich um die Kaaba in der Heiligen Moschee (Masjid al-Haram) dreht. Für diejenigen, die nicht an der Hadsch teilnehmen können, bietet die Umrah – eine kleinere Pilgerfahrt – die Möglichkeit, diese spirituelle Erfahrung zu jeder Zeit im Jahr zu machen.
Medina, die zweitwichtigste Stadt des Islams, beherbergt die Prophetenmoschee (Al-Masjid an-Nabawi), in der der Prophet Mohammed begraben liegt. Auch wenn Medina kein Teil der Hadsch ist, wird die Stadt von vielen Pilger:innen aufgrund ihrer religiösen Bedeutung besucht.
Gesundheitstipp: Seit dem 1. Februar 2025 ist eine quadrivalente Meningokokken-Impfung (gegen die Serogruppen A, C, W und Y) für alle Reisenden nach Saudi-Arabien verpflichtend. Diese Impfung schützt vor Meningokokken-Meningitis – einer potenziell lebensbedrohlichen Erkrankung. Je nach verwendetem Impfstoff (Polysaccharid oder Konjugat) darf die Impfung nicht älter als drei bzw. fünf Jahre sein. Für Pilger:innen mit bestimmten Vorerkrankungen ist ausserdem eine COVID-19-Impfung vorgeschrieben; generell wird sie allen empfohlen. Weitere empfohlene Impfungen sind Hepatitis A, Hepatitis B, Influenza sowie eine aktuelle Polio-Auffrischimpfung. Auch die Standardimpfungen sollten vollständig und aktuell sein. Achten Sie zudem auf gute Lebensmittelhygiene und ausreichenden Sonnenschutz, um gesund durch Ihre Reise zu kommen. Da es bei dieser Art von Reise viele gesundheitliche Aspekte zu beachten gibt, empfehlen wir Ihnen eine persönliche Reiseberatung.
Vatikan: Vatikanstadt
Als Zentrum der römisch-katholischen Kirche zieht die Vatikanstadt sowohl Pilger:innen als auch Tourist:innen aus aller Welt an. Der Petersdom – eine der grössten Kirchen der Welt – ist ein architektonisches Meisterwerk voller Geschichte. Ebenfalls sehenswert ist die Sixtinische Kapelle, deren berühmtes Deckenfresko von Michelangelo Besucher:innen bis heute mit seiner Schönheit und Detailtiefe in Staunen versetzt.
Gesundheitstipp: Bequeme Schuhe nicht vergessen! Vor allem beim Besuch des Petersdoms sind lange Warteschlangen keine Seltenheit – gutes Schuhwerk macht das Anstehen deutlich angenehmer. Wer in den wärmeren Monaten reist, sollte zudem an Sonnenschutz und Mückenspray denken, um gut durch den Tag zu kommen.
Indien: Varanasi & Hemkund Sahib
Varanasi gilt als spirituelle Hauptstadt Indiens und ist ein hochverehrter Ort im Hinduismus. Die Ghats entlang des Ganges sind Schauplatz für Rituale, Gebete und Zeremonien. Besonders bei Sonnenaufgang entfaltet sich eine eindrucksvolle spirituelle Atmosphäre: Gläubige baden im heiligen Flusswasser, während Priester ihre morgendlichen Gebete sprechen.
Hemkund Sahib ist ein abgelegener Pilgerort der Sikh im Himalaya auf 4.632 Metern über dem Meeresspiegel. Die Stätte ist dem zehnten Sikh-Guru, Guru Gobind Singh, gewidmet und ist bekannt für ihren beeindruckenden Gletschersee. Die Anreise erfolgt über eine anspruchsvolle Trekkingroute, die von vielen Pilger:innen jedes Jahr bewältigt wird.
Gesundheitstipp: Zusätzlich zu den Standardimpfungen werden für Reisen nach Indien folgende Impfungen empfohlen:
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Hepatitis A und Typhus
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Tollwut (vor allem bei Reisen in abgelegene Regionen oder bei Trekkingtouren)
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Japanische Enzephalitis (saisonabhängig, empfohlen je nach Aufenthaltsdauer und Aktivitäten)
Aufgrund der grossen Höhe am Hemkund Sahib besteht ein echtes Risiko für Höhenkrankheit. Nehmen Sie sich Zeit zur Akklimatisierung, steigen Sie langsam auf und achten Sie auf Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Schwindel. Bei Beschwerden sollte der Abstieg erfolgen und ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.
Ebenfalls empfohlen: guter Mückenschutz (gegen Malaria, Dengue, Zika, Chikungunya etc.), konsequente Lebensmittelhygiene („Cook it, boil it, peel it or leave it!“) sowie besondere Vorsicht im Strassenverkehr aufgrund der erhöhten Unfallgefahr.
Israel: Jerusalem & der Berg Meron
Nur wenige Städte auf der Welt besitzen eine so grosse religiöse Bedeutung wie Jerusalem. Die Stadt ist heilig für das Judentum, das Christentum und den Islam – und beherbergt zahlreiche bedeutende Stätte wie die Klagemauer, die Grabeskirche und den Felsendom. Wer Jerusalem besucht, taucht ein in Jahrtausende von Geschichte, Glauben und Tradition.
Der Berg Meron ist ein wichtiger jüdischer Pilgerort, insbesondere während Lag BaOmer. Zu diesem Anlass pilgern jedes Jahr Tausende von Gläubigen zum Grab von Rabbi Shimon bar Yochai – einem mystischen Gelehrten, dem die Verfasserschaft des Zohar (eines zentralen Textes der Kabbala) zugeschrieben wird.
Gesundheitstipp: Empfohlene Impfungen für Israel sind Hepatitis A sowie eine aktuelle Polio-Auffrischimpfung. Je nach Reiseroute und geplanten Aktivitäten können auch Impfungen gegen Typhus und Tollwut sinnvoll sein. Zusätzlich empfiehlt sich ein wirksamer Mückenschutz, da in der Region auch durch Mücken übertragene Krankheiten wie Dengue vorkommen können.
Japan: Kyoto & die Shikoku-Pilgerreise
Auch wenn Kyoto nicht als klassischer Pilgerort gilt, beherbergt die Stadt über 2.000 Tempel und Schreine – ein Spiegelbild von Japans tief verwurzeltem spirituellem Erbe. Besonders sehenswert ist der Fushimi Inari-Schrein mit seinen ikonischen roten Torii-Toren – ein beeindruckender Ort für alle, die eine stille und zugleich tiefgründige Erfahrung im Sinne des Shintoismus suchen. Auch der heilige Berg Kōyasan gilt als bedeutendes Zentrum des Shingon-Buddhismus.
Die Shikoku-Pilgerreise umfasst eine rund 1.200 Kilometer lange Route zu 88 Tempeln, die mit dem buddhistischen Mönch Kūkai in Verbindung stehen. Pilger:innen, die „Ohenro“ genannt werden, tragen oft weisse Gewänder und legen die Strecke zu Fuss, mit dem Fahrrad oder dem Bus zurück.
Gesundheitstipp: Eine Impfung gegen Japanische Enzephalitis kann empfohlen werden, insbesondere bei Reisen in ländliche Gebiete zwischen Juli und Oktober. Achten Sie ausserdem darauf, dass Ihre Standardimpfungen auf aktuellem Stand sind.
Äthiopien: Lalibela
Lalibela ist berühmt für seine beeindruckenden Felsenkirchen und gilt als bedeutender Pilgerort für äthiopisch-orthodoxe Christ:innen. Die eindrucksvollen Bauwerke aus dem 12. Jahrhundert wurden direkt aus dem Fels geschlagen – ein faszinierendes Zeugnis von Glauben und Handwerkskunst. Besonders zur Genna (äthiopisches Weihnachtsfest) pilgern viele Gläubige zu den heiligen Stätten, darunter auch die bekannte Bete Giyorgis (Kirche des Heiligen Georg).
Gesundheitstipps: Zusätzlich zu den Standardimpfungen werden folgende Impfungen bzw. Massnahmen empfohlen:
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Hepatitis-A-Impfung und eine aktuelle Polio-Auffrischimpfung
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Tollwut-, Typhus- und Meningokokken-Meningitis-Impfung (je nach Reiseroute und -aktivitäten)
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Malariaprophylaxe sowie konsequenter Mückenschutz rund um die Uhr (auch wegen Dengue, Zika und Chikungunya)
- Um das Risiko einer Bilharziose (Schistosomiasis) zu vermeiden, sollte der Kontakt mit Süsswasser (z. B. beim Baden, Waten oder Wäschewaschen in stehendem oder langsam fliessendem Wasser) unbedingt vermieden werden.
- Achten Sie zudem auf gute Lebensmittelhygiene („Cook it, boil it, peel it or leave it!“).
- Da Lalibela auf etwa 2.500 m über dem Meeresspiegel liegt, kann es zu Symptomen der Höhenkrankheit kommen. Es lohnt sich, sich vorab über geeignete Vorbeugungsmassnahmen zu informieren – hilfreiche Tipps finden Sie hier.
Spanien: Camino de Santiago
Ein Netz von Pilgerrouten führt nach Santiago de Compostela – dem Ort, an dem der Apostel Jakobus begraben sein soll. Pilger:innen, die als Peregrinos bekannt sind, legen oft Hunderte von Kilometern zurück – auf der Suche nach spiritueller Erfahrung oder persönlicher Einkehr. Die bekannteste Route ist der Camino Francés.
Gesundheitstipps: Fusspflege ist das A und O! Tragen Sie gut eingelaufene Schuhe und geeignete Socken, packen Sie ein kleines Erste-Hilfe-Set ein, trinken Sie ausreichend Wasser und schützen Sie sich vor der Sonne (Kopfbedeckung und Sonnenschutz) sowie vor Mückenstichen.
Nepal: Lumbini
Lumbini ist der Geburtsort von Siddhartha Gautama, dem Buddha. Der Maya-Devi-Tempel markiert den genauen Ort seiner Geburt und wird von buddhistischen Gemeinschaften aus der ganzen Welt umgeben, die dort ihre Klöster errichtet haben.
Gesundheitstipps: Zusätzlich zu den Standardimpfungen werden für Reisen nach Nepal folgende Impfungen empfohlen:
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Japanische Enzephalitis (je nach Art und Dauer der Reise)
Im Terai-Gebiet besteht ein geringes Malariarisiko – deshalb sollten Sie sowohl tagsüber als auch nachts Mückenschutz verwenden, um sich auch vor anderen durch Mücken übertragenen Krankheiten wie Dengue, Zika, Chikungunya und Japanischer Enzephalitis zu schützen.
Neuseeland: Mount Taranaki
Dieser ruhende Vulkan hat für die Taranaki iwi eine tief verwurzelte kulturelle und spirituelle Bedeutung. Er wird als Heimat von Te Maunga Taranaki verehrt und symbolisiert die Verbindung der Ahnen mit dem Land und den Göttern. Pilger:innen ehren diesen heiligen Berg durch Reflexion, Respekt und manchmal zeremonielle Reisen, um seine kraftvolle Energie und seine Bedeutung für die Māori-Identität anzuerkennen.
Gesundheitstipps: Stellen Sie sicher, dass Ihre Standardimpfungen auf dem aktuellen Stand sind. Die Umgebung ist in der Regel sicher, jedoch sollten Sie sich auf wechselhafte Wetterbedingungen im Gebirge vorbereiten.
Australien: Uluru
Uluru (Ayers Rock) ist ein heiliger Ort für die Anangu, die indigenen Hüter des Landes. Es wird als ein Ort der spirituellen Energie betrachtet und ist eng mit Tjukurpa verbunden. Besucher:innen werden ermutigt, die spirituelle Bedeutung des Ortes zu respektieren und ihn nicht zu erklimmen. Stattdessen sollten sie an geführten Wanderungen teilnehmen, die indigenes Wissen und Traditionen vermitteln.
Gesundheitstipps: Sonnenschutz ist unerlässlich. Zwar stellt Japanische Enzephalitis in einigen Teilen Australiens eine Gefahr dar, jedoch ist dies in der Region um Uluru nicht relevant. Denken Sie an Sonnenschutzmittel, trinken Sie ausreichend Wasser und schützen Sie sich vor der Wüstensonne. Seien Sie zudem auf die lokale Tierwelt vorbereitet, einschliesslich giftiger Schlangen und Spinnen, und beachten Sie die lokalen Sicherheitsrichtlinien.
Peru: Machu Picchu & Inti Raymi
Eingebettet in den Anden, zieht Machu Picchu, einst eine heilige Inka-Stadt, spirituelle Reisende an, die auf der Suche nach einer Verbindung zu alten Energien sind. Jedes Jahr im Juni wird das Inti Raymi-Fest zu Ehren des Inka-Sonnengottes mit lebendigen Ritualen und Aufführungen gefeiert.
Gesundheitstipps: Um Höhenkrankheit vorzubeugen, sollten Sie sich ausreichend Zeit zur Akklimatisierung nehmen. Zusätzlich zu den Standardimpfungen könnten Impfungen gegen Hepatitis A, Typhus und Tollwut empfohlen werden. Da mit zunehmender Höhe die Mückenaktivität abnimmt, besteht in hochgelegenen Regionen wie Cusco, Machu Picchu und dem Titicacasee kein relevantes Malariarisiko. Dennoch ist Machu Picchu für Mücken noch niedrig genug, sodass Mückenschutz nicht vollständig vernachlässigt werden sollte. Wenn Ihre Reise jedoch in niedrigere Regionen führt, ist ein guter Mückenschutz sowohl tagsüber als auch nachts entscheidend – nicht nur wegen Malaria, sondern auch zum Schutz vor anderen mückenübertragenen Krankheiten wie Dengue, Zika und Chikungunya. Für bestimmte Regionen Perus wird eine Gelbfieberimpfung dringend empfohlen. Wir empfehlen, eine Reiseberatung zu buchen, um Ihre Reiseroute und gesundheitlichen Bedürfnisse im Detail zu überprüfen.
Tipps für respektvolles religiöses Reisen
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Nähern Sie sich mit offenem Herzen und neugierigem Geist.
Bevor Sie einen heiligen Ort besuchen, nehmen Sie sich Zeit, um seine Geschichte, Bedeutung und Bräuche zu verstehen. Reisen Sie mit Demut und der Bereitschaft, zu lernen, nicht nur zu beobachten. -
Respektieren Sie Rituale und persönlichen Raum.
Achten Sie auf die Kleiderordnung, ziehen Sie Ihre Schuhe aus, wenn dies verlangt wird, und bewahren Sie einen respektvollen Ton. Beobachten Sie Rituale ruhig und unterbrechen Sie diese nicht — viele Menschen um Sie herum könnten in tiefem Gebet oder in Reflexion vertieft sein. -
Befolgen Sie Regeln und fragen Sie vor dem Fotografieren.
Viele Orte verbieten Fotografieren oder verlangen eine Erlaubnis. Überprüfen Sie immer die Schilder oder fragen Sie, bevor Sie Fotos machen, und folgen Sie den vorgesehenen Wegen und Anweisungen. -
Seien Sie sich Ihres Einflusses bewusst.
Heilige Stätten befinden sich oft in sensiblen Umgebungen oder Gemeinschaften. Bleiben Sie auf den Wegen, vermeiden Sie Müll und unterstützen Sie ethischen Tourismus. Kaufen Sie lokal und vermeiden Sie Produkte, die kulturelle oder spirituelle Symbole ausbeuten.
Religiöses und spirituelles Reisen lädt uns ein, Verbindungen zu knüpfen — mit anderen, mit Traditionen und mit uns selbst. Egal, ob Sie einen historischen Pfad entlanggehen, ehrfürchtig vor heiliger Architektur stehen oder ruhig an einem Ort des Gebets sitzen, diese Reisen bieten die Möglichkeit für tiefere Reflexion, Heilung und Dankbarkeit.