Parasitäre Infektionen sind allgegenwärtig, aber es gibt Massnahmen, die Reisende ergreifen können, um sie zu vermeiden und ihre Gesundheit zu schützen. Schauen wir uns zunächst die Arten von Parasiteninfektionen und die verschiedenen Wege an, auf denen sie sich ausbreiten können.

Wie sich parasitäre Infektionen verbreiten

Parasitäre Infektionen können auf drei Arten übertragen werden: durch kontaminierte Lebensmittel oder Wasser, durch Vektorübertragung oder durch den Kontakt von Mensch zu Mensch.

Kontaminierte Nahrung und Wasser

Auf Reisen ist es immer am besten, auf die Nahrung und das Wasser zu achten, die Sie zu sich nehmen, und vor allem darauf, dass sie richtig zubereitet wurden (am besten von Ihnen selbst). Andernfalls könnte es sein, dass Sie nicht nur Nahrung oder Wasser zu sich nehmen.

Für alles, das Sie essen und trinken, gibt es eine Faustregel: "cook it, boil it, peel it, or leave it!". Wenn Sie diese Regel befolgen, können Sie sicherstellen, dass Sie alles tun, um Verunreinigungen wie Parasiten zu vermeiden und zu bekämpfen.

Was genau könnte in schlecht zubereiteten Lebensmitteln oder in der Nähe von Wasser lauern? Einige der häufigsten Krankheiten sind Giardiasis, Cyclosporiasis oder Kryptosporidiose. Vor allem Giardien sind eine häufige Ursache für Reisedurchfall und befallen am ehesten diejenigen, die verunreinigtes Trinkwasser oder Wasser von Flüssen, Seen oder Schwimmbäder schlucken.

Vektorübertragene Infektionen

Diese Art der Infektion wird von anderen Lebewesen übertragen, die sich von Blut ernähren. Das klingt fast wie eine Szene aus einem Fantasy- oder Horrorfilm, aber es handelt sich einfach um Tiere wie Mücken oder Zecken, die stechen können.

Eine der häufigsten - und gefährlichsten - durch Vektoren übertragenen Krankheiten ist Malaria, die durch den Stich einer infizierten Mücke übertragen wird. Da diese Mücken sehr heimtückisch sind, sollten Sie immer wissen, ob Sie an einen Ort reisen, an dem durch Vektoren übertragene Krankheiten wie Malaria häufig vorkommen, damit Sie die richtigen Vorsichtsmassnahmen treffen können.

Bei Krankheiten, die durch Mücken oder Zecken übertragen werden, gehört hierzu das Tragen langer Kleidung, das Schlafen mit einem Moskitonetz und die Verwendung von Mückenspray während des Tages.

Übertragung durch Kontakt von Mensch zu Mensch

Diese Art der Übertragung erfolgt, wenn eine infizierte Person eine Krankheit auf eine andere Person überträgt, normalerweise durch engen körperlichen Kontakt.

Ein Beispiel hierfür ist die Trichomoniasis, eine sexuell übertragbare Infektion (STI). In solchen Fällen besteht die beste Vorbeugung darin, beim Geschlechtsverkehr ein Kondom zu benutzen, unabhängig davon, um welche Art von Geschlechtsverkehr es sich handelt. Dies schützt nicht nur vor parasitären STIs, sondern auch vor anderen Arten wie Gonorrhö und Chlamydien.

Symptome einer parasitären Infektion

Leider sind die Symptome von Parasiteninfektionen je nach Organismus, der die Infektion verursacht, unterschiedlich. Werfen wir einen Blick auf einige der häufigsten:

Giardiasis: kann Blähungen, Durchfall, Magenverstimmungen oder Dehydrierung verursachen.

Trichomoniasis: verursacht oft keine Symptome, aber in einigen Fällen kann es zu Rötungen, Juckreiz und ungewöhnlichem Ausfluss im Genitalbereich kommen.

Wie Sie sehen können, hat jede Infektion unterschiedliche Symptome. Als allgemeine Orientierungshilfe sehen Sie hier eine Liste der häufigsten Symptome einer Infektion:

• Muskelschmerzen
• Fieber
• Übelkeit
• Erbrechen
• Diarrhöe
• Müdigkeit

Einige parasitäre Infektionen können auch starke Kopfschmerzen, Juckreiz, Krampfanfälle, Orientierungslosigkeit oder Hautausschläge verursachen.

Wenn Sie eines der oben genannten Symptome oder etwas anderes Ungewöhnliches bemerken, sollten Sie eine:n Ärzt:in aufsuchen, um die Ursache Ihrer Symptome zu ermitteln und gegebenenfalls eine Behandlung zu beginnen.

Wie man Parasiten vermeidet

All die Wege, auf denen sich parasitäre Infektionen verbreiten können, mögen überwältigend erscheinen, aber es gibt Massnahmen, die Sie ergreifen können, um sich und andere zu schützen.

Gute Händehygiene

Waschen Sie sich auf Reisen (und eigentlich auch sonst) häufig die Hände mit Wasser und Seife, vor allem dann, wenn die Gefahr besteht, dass Sie Keime verbreiten, z. B. beim Essen oder bei der Zubereitung von Speisen.

Denken Sie auch daran, dass einige Parasiten wie Giardien in der Erde vorkommen können. Waschen Sie sich also nach jeder Feldarbeit die Hände, auch wenn Sie Handschuhe tragen.

Verantwortungsbewusst schwimmen

Wenn Sie in einem See, Pool oder an einem anderen Ort schwimmen gehen, geben Sie Ihr bestes, das Wasser nicht zu schlucken. Ausserdem sollten Sie duschen, bevor Sie ins Wasser gehen, um Keime abzuwaschen, die sich möglicherweise auf Ihrer Haut befinden.

Gehen Sie nicht schwimmen, wenn Sie oder Ihr Kind, das Sie begleitet, an Durchfall erkrankt sind. Wenn Sie mit einem kleinen Kind unterwegs sind, sollten Sie ausserdem häufige Toilettenpausen einlegen oder die Windeln stündlich kontrollieren. Wenn Sie die Windeln wechseln, tun Sie dies in einem Badezimmer oder in einem Wickelraum und nicht am Wasser. So verhindern Sie, dass Kot und Keime ins Wasser gelangen.

Vermeiden Sie kontaminierte Lebensmittel und Wasser

Achten Sie sich darauf, dass alles, was Sie zu sich nehmen, sicher ist. Vermeiden Sie unbehandeltes Wasser (einschliesslich Eis), das mit Wasser aus Flüssen, Seen, Quellen, Bächen, Teichen oder flachen Brunnen hergestellt wurde. Wenn Sie nicht sicher sein können, dass Ihr Trinkwasser sicher ist, entscheiden Sie sich für abgefülltes Wasser, verwenden Sie einen Filter, der für die Reduzierung von Zysten und Oozysten zertifiziert ist oder kochen Sie Ihr Wasser zunächst eine Minute lang ab, um es trinkbar zu machen.

Was Ihre Lebensmittel angeht, so sollten Sie alle Produkte schälen oder waschen, aber auch hierfür sollten Sie kein Wasser verwenden, das kontaminiert sein könnte. Vermeiden Sie ausserdem den Verzehr von rohen Lebensmitteln. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihr Essen vollständig durchgegart ist, lassen Sie es lieber stehen.

Risikofaktoren für eine parasitäre Infektion

Jede:r kann sich mit Parasiten infizieren, aber bei manchen Menschen ist das Risiko höher. Wenn Sie in diese Kategorien fallen, sollten Sie eine reisemedizinische Beratung in Anspruch nehmen. Hier werden Sie von Spezialist:innen beraten, um herauszufinden, wie Sie sich am besten schützen können.

Ein erhöhtes Risiko für eine parasitäre Infektion haben unter anderem diejenigen, die:

• in ein tropisches oder subtropisches Gebiet reisen.
• ein geschwächtes Immunsystem haben.
• in Seen, Teichen oder Flüssen schwimmen, in denen Giardien oder andere Parasiten häufig vorkommen.
• kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung haben.
• mit Erde arbeiten.

Proaktiv gegen Parasiten bleiben

Da verschiedene Parasiten auf unterschiedliche Arten übertragen werden, ist es gut zu wissen, welcher genaue Parasit in ihrer Reisedestination sein Unwesen treibt. Beispielsweise macht es nämlich einen Unterschied, ob Sie in ein Malaria-Risikogebiet reisen, oder ob Sie in eine Region reisen, in der Giardiasis häufig vorkommt. Solche Informationen vor der Reise zu haben, ist ein wichtiger Schritt um sich gegen Infektionen zu schützen.

Um alles, was Sie möglicherweise gefährdet, besser zu verstehen, ist es immer empfehlenswert, eine Reiseberatung zu buchen. Während dieses Gesprächs wird ein:e Spezialist:in eine Beratung durchführen, die speziell auf Sie und Ihre Reise zugeschnitten ist. So können Sie sich auf Ihrer Reise schützen und verhindern, dass Parasiten Sie zu ihrem Wirt machen.

Referenzen

Cox F. E. (2002). History of human parasitology. Clinical microbiology reviews, 15(4), 595–612. https://doi.org/10.1128/CMR.15.4.595-612.2002

NHS Choices. Prevention - Trichomoniasis. https://www.nhs.uk/conditions/trichomoniasis/prevention/

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CDC - Parasites - Travelers. https://www.cdc.gov/parasites/travelers.html